6. Juni 2017

„Graffiti ist eine tiefsinnige Kunst“ – Drei Fragen an Andreas Baum

Andreas Baum; Kaffeerösterei Baum; Herbart's Graffiti Session

Was haben Kaffee und Graffitis gemeinsam? Das weiß Andreas Baum von der ostfriesischen Kaffeerösterei Baum, die am Freitag und Samstag die Besucher von Herbart’s Graffiti Session mit Latte Macciato und Co. versorgt.

Werbegemeinschaft: Sie kommen aus Ostfriesland, das bekannt ist für seine Teekultur. Warum gerade Kaffee?

Andreas Baum: Ostfriesen sind seit jeher in ihren Gewohnheiten anders – das übliche Teebeutel rein, Teebeutel raus, das gibt es hier nicht. Hier wird das Teetrinken in weiten Teilen tatsächlich noch täglich zelebriert. Und das war dann natürlich der Aufhänger. Die Leute nehmen sich hier noch die Zeit und diese benötige ich natürlich auch für Kaffee. Und so wird Kaffee in Ostfriesland nach dem jahrzehntelangen Teetrinken als dankbare geschmackliche Alternative zum Tee angenommen und es entwickelt sich sogar eine kleine Fangemeinde …

Werbegemeinschaft: Sie sind Teil der Herbart’s Graffiti Session im Herbartgang. Was bieten Sie den Besuchern?

Andreas Baum: Die Bühne gehört an diesem Wochenende den Künstlern und ihrem handwerklichen Können. Unterm Strich sehen wir uns natürlich auch als Handwerker, da unser Produkt Kaffee zu einem sehr hohen Maße aus handwerklicher Arbeit besteht. Insofern treffen sich im Herbartgang die richtigen Leute, denn selbstverständlich kommt unser Cappuccino, Espresso oder Iced Latte von der per Hand betriebenen Siebträgermaschine. Zudem bieten wir Brause aus der Region an und Ostfriesen-Eistee – da schließt sich wieder der Kreis zum Tee.

Werbegemeinschaft: Für die einen ist es Kunst. Für die anderen Vandalismus. An Graffiti scheiden sich die Geister. Was erwarten Sie von Herbart’s Graffiti Session?

Andreas Baum: Es ist definitiv Kunst – zum Teil ja auch eine sehr Tiefsinnige von exzellenten Könnern. Mich beeindruckt insbesondere die Ausdrucksstärke von Graffitis. Ich erhoffe mir einen schönen Auszug aus den verschiedenen Styles, die die Szene in den letzten Jahrzehnten hervorgebracht hat. In Berlin eröffnet in Kürze das Urban Nation, das erste Streetart Museum in Berlin. Man kann also sagen, der Herbartgang ist seiner Zeit voraus – toll für Oldenburg und die teilnehmenden Künstler.